Projekt: Künstlerdomizil "Alte Schmiede"

Da dies meine erste selbst gebaute Modelleisenbahnanlage ist, habe ich die spätere Gestaltung und räumliche Einteilung beim Bau der Grundkonstruktion nicht komplett durchdacht. Jetzt, im fortgeschrittenen Stadium, muss dadurch die vorhandene Örtlichkeit angenommen und die Bebauung dieser angepasst werden.

 

Das ist zwar nicht einfach, aber eigentlich... wie im wahren Leben !

 

Lage der "Alten Schmiede" auf der Anlage
Lage der "Alten Schmiede" auf der Anlage
  
1. Konstruktion
1. Konstruktion
2.Papiermodelle
2.Papiermodelle
3.Zuschnitt Forex
3.Zuschnitt Forex
4. Rohbau
4. Rohbau
5. Dachstuhl
5. Dachstuhl
6. Dachflächen
6. Dachflächen
7. Dachvorbereitung
7. Dachvorbereitung
8. Fassade
8. Fassade
9. Dacheindeckung
9. Dacheindeckung
10. Colorierung
10. Colorierung
11. Stellprobe
11. Stellprobe

Die Schmiede

 

Nach langem hin und her und etlichen Ideen habe ich mich in diesem Bereich für eine alte Schmiede, in der ein Metallbau-Künstler seine Wirkungsstätte gefunden hat, entschieden. Als Erstes wurde der zur Verfügung stehende Bereich vermessen und ausgelotet, welche Ausmaße die Gebäude haben dürfen. Ergebnis, wie so oft bei der Modellbahn: die Fläche ist zu klein ! Also mussten die Gebäude größentechnisch der zur Verfügung stehenden Fläche angepasst werden. Anschließend wurde die Schmiede als platzsparender Winkelbau und zusätzlich zwei kleine Nebengebäude am Rechner konstruiert. Um die Dimensionen besser einschätzen zu können, wurden diese danach testweise aus Papier gebaut und aufgestellt. Die letztendliche Modellumsetzung wurde daraufhin noch einmal etwas verkleinert, um den Platz für die Umfeldgestaltung etwas zu erweitern.

Künstlerdomizil "Alte Schmiede" in Lanckenau
Künstlerdomizil "Alte Schmiede" in Lanckenau

Als Grundmaterial für das Hauptgebäude kam 2 mm Forex aus dem Architekturversand zum Einsatz. Die einzelnen Wandelemente wurden am Rechner konstruiert und mithilfe der ausgedruckten Vorlage, Bleistift und Kohlepapier auf das Grundmaterial übertragen. Anschließend brauchten die Elemente nur noch mit einem Skalpell und einem Stahllineal sauber ausgeschnitten werden. Die Rundungen an Seitenfenstern und Tor wurden dabei zuerst grob vorgeschnitten und dann mit einer Diamantfeile bis zur letztendlichen Form ausgearbeitet. Bei allen anderen Wandöffnungen wurde lediglich ein scharfes Skalpell genutzt, eine Nachbearbeitung war nur in minimalem Maße notwendig. Um dem Gebäude von Anfang an eine ordentliche Stabilität zu geben, wurde ein Versteifungsrahmen entsprechend der inneren Grundfläche zugeschnitten, dieser diente als Grundlage für den eigentlichen Wandaufbau. Nachdem alle Elemente vorbereitet waren, wurden diese zusammengesetzt und mit Kunststoffkleber (Pattex Plastic) verklebt. Bei diesem Gebäude habe ich die rechtwinkeligen Ecken der Wandelemente vorher nicht auf Gehrung geschliffen, sondern stumpf aufeinander geklebt und die Stöße erst danach glatt geschliffen bzw. gespachtelt und dann geschliffen – beide Versionen (mit oder ohne Gehrung) sind für die Umsetzung sauberer Eckverbindungen ohne Weiteres einsetzbar. Um die Fassade interessanter zu gestalten, bekam die Schmiede im unteren Bereich einen Sockel, der aus einem 0,5 mm starken Polystyrolstreifen besteht und im oberen Bereich ein 2-schichtiges Gesims, das aus 0,3 mm starken Polystyrolstreifen besteht. An den oberen Giebelbereichen (Dachanschluss) wurde aus 0,3 mm Polystyrol und Papier noch einmal ein zweischichtiges Gesims erstellt. Das Dach des Gebäudes sollte später abnehmbar sein. Aus diesem Grund wurde ein abnehmbarer Dachstuhl aus 0,5 mm starkem Polystyrol entsprechend der Dachform gebaut. Im Bereich der Schmiede blieb dieser offen, im Wohnbereich trägt er praktischerweise gleich die Decke zur guten Stube.


Abgeschlossen wurde das Ganze mit Teilen einer 1 mm starken Forexplatte. Für die Umsetzung der Dacheindeckung wurden die Platten zuvor von beiden Seiten mit Papier beklebt. Außen mit bereits aufgedruckten Hilfslinien der späteren Dacheindeckung und innen einfach weiß, um ein Verziehen der Platten zu verhindern. Die eigentliche Dacheindeckung wurde anschließend in der Fadenmethode, die ich im Bereich „Basteltipps / Selbstbau von Gebäuden / Fadenmethode“ detailliert erklärt habe, erstellt. Als Fassadengestaltung sollte dieses Gebäude eine Putzstruktur aufweisen. Wie diese ganz einfach erstellt wird, kann im Bereich „Basteltipps / Selbstbau von Gebäuden“ nachgelesen werden. Nachdem das Gebäude soweit erstellt ist, kann mit der Detaillierung begonnen werden. Mittlerweile ist es auch schon fast normal, dass ich meinen Gebäuden eine Innenausstattung spendiere. Also wurden der Bereich der Schmiede sowie der Wohnbereich komplett gestaltet. Alle Elemente, wie Möbel, Fenster, Türen, Treppe und Ausgestaltungselemente wurden dabei aus Papier oder Polystyrol- und Forexresten erstellt. Mehr zu diesem Thema ist den Bereichen „Basteltipps / Innenausstattung von Gebäuden“ , „Basteltipps / Papiermodelle“ sowie „Basteltipps / Treppenbau individuell“ zu entnehmen.

 

 

Die Nebengebäude

 

Die Nebengebäude sind ebenfalls am Rechner den Platzverhältnissen angepasst konstruiert worden. Das Grundgerüst besteht auch hier aus 2,0 mm Forex und wurde an den Ecken wieder lediglich auf Stoß verklebt. Als letzte Putzschicht kam an diesem Gebäudekomplex eine Schicht 80 g/m² Druckerpapier zum Einsatz. Diese wurde einfach mit Ponal auf den Forexgrundkörper geklebt, mittels Terracotta-Spray grundiert und anschließend mit Abtönfarbe coloriert. Da die Putzstruktur danach etwas zu stark ausgeprägt war, wurde die Oberfläche mit feinem Schleifpapier noch einmal verschliffen. Die Dachplatten sind aus 1,0 mm Forex, die seitlichen Begrenzungen aus 0,3 mm Polystyrol und das Holzständerwerk aus Polystyrolprofilen entstanden. Als Eindeckung sollte mal wieder ein Teerdach die ideale Lösung sein. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Dächern, habe ich bei diesem Versuch die „Pappbahnen“ jedoch aus Alufolie geschnitten, verklebt und abschließend coloriert. Die Struktur ist dadurch wesentlich feiner und damit meiner Meinung nach auch vorbildgerechter. Der kleine Holzanbauschuppen besteht aus einem Forexgrundkörper, der aus Teilen der Restekiste entstand und mit 0,3 mm starken, ungleichmäßig geschnittenen Polystyrolstreifen beklebt wurde. Um die Holzstruktur besser zu imitieren wurde die Oberfläche mittels Skalpell und Schleifpapier bearbeitet und anschließend coloriert. Als Dacheindeckung dienen hier Blechplatten, die aus Alufolie auf einer Wellenstrukturplatte entstanden. Zum Abschluss kamen dann noch die Anbauteile wie Türen und Fenster in die Maueröffnungen. Diese Bauteile entstanden gemäß meiner Beschreibung unter „Basteltipps / Innenausstattung von Gebäuden" aus Papier bzw. 0,3 mm Polystyrol, Kleber und Farbe.