Anlagenplanung und Umsetzung
Nach langer Modellbahnpause (ca. 20 Jahre) habe ich Anfang 2009 den Entschluss gefasst, wieder eine Modelleisenbahnanlage in der Spur TT aufzubauen. Meine alte Moba aus Kindertagen wurde zuerst gesichtet und diverse Teile wie Gebäude, Bäume und Gleise als Wiederverwendbar eingestuft. Durch das Lesen in verschiedenen Foren habe ich dann aber eine Menge Ideen, Anregungen und vor allem Tipps und Hinweise zum eigentlichen Anlagen- und Landschaftsbau sammeln können. Fazit: die bereits zurückgebauten Materialien werden doch nicht wieder verbaut, sondern wandern auf den freien Markt, um ein kleines Finanzpolster für einen wirklichen Neuanfang anlegen zu können. Anfänglich war die Idee, eine Spielanlage für mich und meine Kinder zu bauen. Mittlerweile ist daraus jedoch eine Modelleisenbahnanlage mit dem Hang zur detaillierten und vorbildgerechten Darstellung geworden.
Mein Hauptinformationsmedium ist natürlich das Internet und einige Fachzeitschriften wie z.B. HP1 oder Modellbahn Kurier. Dort sind immer wieder viele, teilweise sehr detaillierte Bauberichte zu finden, die mich einfach nur faszinieren und von denen ich mich immer wieder gerne inspirieren lasse. Ob die eigenen Bauversuche dann wirklich immer glücken, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall gefällt es mir und dass, ist bei diesem Hobby eigentlich das Wichtigste.
Planung
Nach etlichen Fehlversuchen diente mir als Planungsgrundlage ein Gleisplan aus einem TT-Modellbahnforum, der meinen Vorstellungen von einer Modellbahn zu diesem Zeitpunkt weitestgehend entsprach. Bedingt durch die geringe zur Verfügung stehende Aufbauhöhe von max. 40 cm incl. Grundrahmen, sind die Möglichkeiten stark eingegrenzt, so dass sich die Änderungen lediglich auf die Anpassung auf die Grundrahmengröße und die Entzerrung der eigentlichen Gleisgeometrie bezog. Als Planungshilfe habe ich WinTrack in der Version 7 genutzt und damit durch die Möglichkeiten einer 2D- und 3D-Ansicht eine gute Grundlage für den späteren Bau zur Verfügung gehabt. Der 2D-Plan wurde auf zwei DIN A0 Blättern geplottet und zu einem 1:1 Plan zusammen gesetzt, um die Gleislagen und damit die späteren Trassen auf die Grundplatte fehlerfrei übertragen und mit dem Bau starten zu können.
Anlagendaten
- 2,40 x 1,20 m Wandklappanlage
- bestehend aus 20 Weichen, einer DKW und einer Gleislänge von ca. 21 m auf 2 Ebenen
- der Schattenbahnhof umfasst 4 Gleise, die von beiden Seiten befahrbar sind
- um auch einen komfortablen analogen Fahrbetrieb zu gewährleisten, stehen 29 abschaltbare Abschnitte in Abstell- und Streckengleisen zur Verfügung
- als Gleismaterial wurde das Tillig Modellgleis unter ausschließlicher Verwendung von Flexgleisen eingesetzt, die gerade Weichen sind handelsübliche EW2, die Bogenweichen dagegen wurden aus Flexstegweichenbausätzen im gewünschten Radius selbst zusammen gesetzt
- der kleinste Kurvenradius befindet sich in der Nebenstrecke und beträgt ca. 310 mm
- als Weichenantriebe kommen Unterflurantriebe mit Endabschaltung und Herzstückpolarisierung von Conrad mit Rückmeldung zum Gleisbildstellpult zum Einsatz
- die analoge Schaltung wird durch ein selbst gebautes Gleisbildstellpult realisiert, die Rückmeldung der Weichen, Trennstellen und Fahrstromzuordnungen übernehmen etliche LEDs
- für den analogen Fahrbetrieb stehen 6 individuell schaltbaren Stromkreisen mit Aufteilungsmöglichkeit auf 2 Fahrregler zur Verfügung
- für den digitalen Fahrbetrieb können eine Roco Multiaus und/oder zwei Roco Lokmäusen zum Einsatz kommen
Umsetzung
Baubegin war Anfang 2009, für die Umsetzung meiner Vorstellungen einer Modelleisenbahn habe ich von Anfang an ein festes Motto:
"eine ansehnliche Modellbahn bauen, die aber nicht viel kosten darf"
Aus diesem Grund habe ich auch stets versucht, fast keine Fertigelemente der Serienhersteller zu verwenden, sondern alles weitestgehend im Selbstbau aus zum größten Teil einfachsten Materialien herzustellen oder zusammenzubauen. Das betrifft die Gebäude, Innenausstattungen und fast alle Ausgestaltungselemente (Mauern, Tunnelportale, Felsen usw.). Einzige Ausnahme bildet hier das Begrünungsmaterial. Da an dieser Stelle eine kostengünstige Herstellung der Ausgangsprodukte leider nicht möglich ist, kommen Materialien von Heki, NOCH, Polàk, Model-Scene und Silhouette, aus denen dann Wiesen, Wälder oder Busch- und Unkrautflächen entstehen, zum Einsatz.
Auf den nächsten Seiten habe ich versucht, meine Vorgehensweise und die einzelnen Projekte etwas genauer vorzustellen.
Einen Überblick über die jährlichen Baufortschritte kann man sich in der Anlagenchronik verschaffen.