Basteltipp: Selbstbau von Gebäuden
An dieser Stelle möchte ich einmal kurz erklären, wie ich bei dem Selbstbau von Gebäuden und Bauwerken vorgehe.
Für meine ersten Bauwerke (Sägewerk, Lokschuppen …) gab es kein Vorbild, so dass die Proportionen und die Optik ganz nach eigenen Belieben am Rechner entstanden sind. Für andere Bauwerke, wie dem Haltepunkt oder einem kleinen Trafoturm existieren jedoch Vorbilder. Bei diesen Bauten habe ich dann auch versucht, das Original weitestgehend nachzubilden. Für den eigentlichen Bau ist es aber völlig unerheblich ob ein reales Vorbild existiert oder nicht, für die spätere Optik meiner Meinung nach aber nicht. Wenn man nicht gerade Architekt ist, wirkt ein Nachbau meistens wesentlich authentischer, als eine eigene Kreation.
Egal ob wirklich vorbildgerecht oder nicht, wird das Gebäude bei mir zunächst am Rechner konstruiert und anschließend als Papiermodell gebaut. Nur so kann man eventuell vorhandene Fehler in der Konstruktion zuverlässig aufdecken. Nachdem das Ergebnis des Zusammenbaus und die Stellprobe überzeugen konnten, wird das eigentliche Modell in Angriff genommen. Bei meinen ersten Bauten kamen für die Wände 1 mm Pappe und 0,8 mm Balsaholz zum Einsatz. Aktuell nutze ich jedoch fast ausschließlich Polystyrol und Forex aus dem Architekturbedarf in unterschiedlichen Stärken. Die Konstruktionszeichnung wird ausgedruckt und mittels Bleistift und Kohlepapier auf das gewünschte Trägermaterial übertragen. Anschließend brauchen die Bauteile nur noch mit einem Skalpell oder Cutter ausgeschnitten werden.
Für den Fall, dass das spätere Gebäude eine Putzfassade erhalten soll, kann der folgende Punkt übersprungen
werden.
Die Fassade des zukünftigen Gebäudes soll aus Sichtmauerwerk bestehen, und damit ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Steinstruktur in den Kunststoff zu ritzen. Für diese Arbeiten nutze
ich eine Kopiernadel, die Spitze ist ähnlich der einer Stecknadel. Der zu ritzenden Zeilenabstand ergibt sich dabei rechnerisch aus der Vorbildhöhe oder der später gewünschten Optik. Zuerst
werden die waagerechten Linien durch- und anschließend die vertikalen Teilungen eingeritzt.
Wer mehr sehen möchte, der muss klicken.
Jetzt kann das Bauwerk aus den einzelnen Wandelementen zusammengebaut werde. Da meine Vorlage lediglich die Außenhaut darstellt, müssen die Ecken der 2 mm starken Platten natürlich vorher immer eine 45° oder dem Winkel entsprechende Gehrung aufweisen. Falls an den Ecken Lücken entstehen, können diese nach der Trocknung des Klebers mit Modellbauspachtel wieder geschlossen und verschliffen werden. Bei geritzten Mauerwerksstrukturen müssen diese in den Eckbereichen selbstverständlich auch wieder nachgearbeitet werden.
Wer mehr sehen möchte, der muss klicken.
Als nächstes bekommt das Bauwerk seine letztendliche Fassadengestaltung. Da eine Putzfassade auch eine gewisse Struktur aufweist, muss diese noch vor der eigentlichen Colorierung erstellt werden. Bei meinen Bauwerken erreiche ich diese überzeugende Struktur durch den Auftrag von Belton Terracotta Spraylack aus dem Baumarkt. Nach der Trocknung dieser strukturierenden Schicht kann die farbliche Gestaltung beginnen. Bei mir kommen ganz normale Abtönfarben in unterschiedlichen Tönen zum Einsatz. Dabei beginne ich mit dem Grundton, der mit einem Borstenpinsel tupfend aufgetragen wird. Danach werden ständig neue aber dennoch sehr ähnliche Farbtöne angemischt und die Oberfläche damit tupfend weiter bearbeitet. Bei dieser Gelegenheit kann die Fassade auch gleich gealtert werden und es können Lichter (granieren) gesetzt werden, die das Ganze plastischer erscheinen lassen.
Was jetzt noch fehlt, ist das Dach. Die sichtbaren Seiten meiner Selbstbaudächer bestehen fast immer aus Papier. Um diese zu erstellen, habe ich bis jetzt 4 unterschiedliche Verfahren angewandt.
Ich nenne diese mal wie folgt:
Im kostenlosen Downloadbereich, befinden sich Vorlagen bereits gebauter, wie auch geplanter Gebäude. Ich hoffe, dass diese zum Nachbau animieren und damit meine Beschreibung gleich eine praktische Anwendung findet.