Projekt: Straße

Vor dem Straßenbau hatte ich mich lange gedrückt. Die Durchgangsstraße musste sich an meine örtlichen Gegebenheiten anpassen können und sollte keine normale Asphalt- sondern eine Pflasterstraße werden. Da mir mal wieder die Produkte der Großserienhersteller nicht so richtig ins Konzept passten, musste auch an dieser Stelle ein Selbstbauprodukt her. Die bekannten Methoden wie ritzen und stempeln waren mir für diese Größe, gebeugt über der Anlage, einfach zu umständlich. Also habe ich eine Möglichkeit gesucht, wie man schön „bequem" am Arbeitstisch die Straße erstellen und diese anschließend in die Anlagen integrieren kann.

 

Die Grundidee habe ich dann hier: http://www.stangenpuffer.de/02-Drehscheibe/drehscheibe.htm gefunden.

 

1. Straßenverlauf festlegen
1. Straßenverlauf festlegen
2. Steine schneiden
2. Steine schneiden
3. Steine kleben
3. Steine kleben
4. kleben, kleben, kleben...
4. kleben, kleben, kleben...
5. Farbtest
5. Farbtest
6 colorieren
6 colorieren
7. Umgebung anpassen
7. Umgebung anpassen

Als Grundmaterial für die Straße habe ich 2 mm Forex genutzt. Der gewünschte Straßenverlauf wurde aufgezeichnet, mit einen Skalpell ausgeschnitten und damit den örtlichen Gegebenheiten perfekt angepasst. Der Aufbau besteht aus mehreren Abschnitten, die mit Kunststoffkleber (Pattex Plastic) und untergelegten Polystyrol-Streifen zu einem Bauteil zusammengesetzt wurden. Für die Enden, die später an den vorhandenen Straßenabschnitten angepasst werden mussten, wurden Übergangsstücke aus max. 0,5 mm Polystyrol angesetzt. Insgesamt hat die Straße eine Länge von ca. 1200 mm und eine Breite von ca. 60 mm. Da eine Pflasterstraße dargestellt werden sollte, musste natürlich auch eine Straßenkrümmung realisiert werden. Diese entstand durch mindestens fünf übereinander geklebte Papierstreifen. Die unterste Schicht ist sehr schmal entsprechend der Straßenachse, die Schichten darüber werden immer ein Stück breiter. Die letzte Schicht erreicht die eigentliche Straßenbreite und zeigt durch die erhöhende Wirkung der unteren Schichten die gewollte Krümmung.

 

Nachdem der Grundkörper vorbereitet war, konnte nun mit den eigentlichen Pflasterarbeiten begonnen werden. Um eine leichte Unruhe ins Pflasterbild zu bekommen, empfiehlt es sich, von vornherein gleich Pflastermaterial in unterschiedlichen Stärken zu verwenden. Bei meiner Straßen kamen deshalb 3 Papier- bzw. Karton-Arten, mit einer Stärke von160 bis 300 g/m², zur Steingewinnung zum Einsatz. Ein Steinmusterbogen (jeweils 2 x 1,5 mm) wurde am Rechner konstruiert und im Format DIN A4 jeweils einmal pro Papierstärke ausgedruckt. Anschließend konnten die Steine dann mit Skalpell und Stahllineal ausgeschnitten werden. Beim pflastern sollte immer auf eine gute Mischung der Papier- / Steinsorten geachtet werden, so dass beim Verkleben keine monotonen Bereiche entstehen. Um die Ausrichtung der Steinreihe zu erleichtern, ist es hilfreich, vorher entsprechende Linien (Abstand 15 – 20 mm) auf den Grundkörper aufzubringen. Als alles vorbereitet war, konnte mit der Verklebung begonnen werden. Dafür wurde immer nur ein kleiner Bereich mit Ponal Classic dünn bestrichen, Papiersteine aufgelegt und ausgerichtet. Sofern eine Reihe beendet war, konnte die Nächste mit Versatz begonnen werden. Um Fehlstellen oder Setzungen nachzubilden lässt man einfach ein paar Steine weg und bearbeitet den Untergrund dementsprechend. Was jetzt folg ist:

 

viele Stunden kleben, kleben, kleben … !!!

 


Sicht in Richtung Bahnhof
Sicht in Richtung Bahnhof

 

Um später Schächte und Einlässe integrieren zu können, ist es sinnvoll, die Positionen vorher zu kennzeichnen und beim pflastern gleich auszusparen. In diese Lücken können nach Fertigstellung z.B. filigrane Ätzteile eingesetzt werden. Nachdem die Straße komplett gepflastert war, wurde diese in unterschiedlichen Grautönen und etlichen Arbeitsgängen coloriert. Dabei hatte die unterschiedliche Färbung der Papier- / Kartonvorlagen bereits einen positiven Einfluss auf die spätere Wirkung der einzelnen Steine. Auf die Fläche wurde die Farbe dafür nicht deckend aufgetragen, sondern nur mit stark verdünnter Farbe lasiert. Als die Grundfärbung gefiel, konnte das Ganze nach Lust und Laune gealtert werden. Zum Schluss kam das Bauwerk dann auf die Anlage. Um die Übergänge und die absichtlichen Fehlstellen bzw. Setzungen zu retuschieren, wurde ganz fein gesiebter, grauer Staub (Artikelnummer 5400 Körnung 0 - 0,25 mm) von Polàk aufgetragen und mit einer Ponal-Wasser-Spüli Mischung verklebt. Nach der Anordnung einiger kleinen Details war die Straße dann fertig.