Projekt: Haltepunkt
Die Nebenbahn brauchte einen Bahnsteig und ein kleines Empfangsgebäude. Zuerst wurden die Bahnsteigkanten aus Polystyrol (I-Profile) und Balsaholzstückchen am Arbeitstisch zusammengesetzt. Als Grundlage diente mir eine Kiefernholzleiste. Erst nach der Trocknung und Colorierung kam das Ganze dann auf die Anlage. Der hintere Bereich, an der Anlagenkante, wurde ebenfalls durch eine Kiefernleiste festgelegt. Der eigentliche Bahnsteig wurde anschließend zuerst mit Pappe und das letzte Stück mit Sand aufgefüllt und mit einem Ponal-Wasser-Spüli Gemisch verklebt. Den Sand beziehe ich aus der Sandkiste meiner Kinder. Dieser wird ganz fein gesiebt und mittels Pulverfarbe in ca. 5 unterschiedlichen Farbtönen gefärbt. Vermischt werden die so entstandenen farbigen Sande erst auf der Anlage, direkt vor oder sogar beim verkleben. Auf dieser Art und Weise entstehen schön unregelmäßige, natürliche Farbnuancen. Das Umfeld des Haltepunktes wurde danach noch geschottert, besandet und begrünt, damit war der Bahnsteigbau abgeschlossen.
Da die hintere Bahnsteigkante schräg zur Anlagenkante verläuft und der Bahnsteig aus Platzgründen auch ziemlich schmal ausfallen musste, passte kein komplettes Empfangsgebäude auf diesen, es musste also ein angeschnittenes Gebäude entstehen. Für eine bessere Veranschaulichung habe ich mir erst einmal wieder ein Modell vom Modell am PC entworfen und aus Papier gebaut. Das selbst entworfene Gebäude passt sich durch einen Schnitt im hinteren Bereich nun perfekt an die abgeschrägte Bahnsteigform an. Als Material für die Wände habe ich dieses mal 2 mm starke glatte weiße Forex-Platten genutzt, diese wurden zugeschnitten, geritzt und teilweise beklebt, um einen Ziegel- und einen Fachwerkteil darzustellen. Die Fensterrahmen und Türen wurden aus 0,5 mm Polystyrol sowie dünnen Polystyrol-Profilen gefertigt. Zwischendurch hatte ich mich auch bereits um die Details rund um den Haltepunkt gekümmert. Entstanden sind dabei Papiermodelle von Blumenkästen, einer Bahnhofsuhr und einem Fernmeldekasten. Eigentlich wollte ich für dieses Gebäude keine Innenausstattung anfertigen, als meine Frau jedoch Gardinen vor den Fenstern abgelehnt hatte, mussten doch wieder Wände tapeziert, Fußbodenbeläge verlegt und Einrichtungsgegenstände aufgestellt werden. Das Dach besteht aus einer 0.5 mm PS-Platte, die mit Papierschindeln (jeweils 2,7 x 1,2 mm) beklebt wurde. Nachdem alles gebaut, verklebt und verspachtelt war, wurde das Gebäude coloriert, gealtert und auf der Anlage positioniert. Die optische Weiterführung des Gebäudes ist später durch eine individuelle Hintergrundkulisse (z.B. Airbrush) geplant. Die Beleuchtung wird durch warmweiße 0603’er SMD LED's im Warteraum sowie in den Anbaulampen (gebaut aus 0,5 mm² Aderendhülse) gewährleistet.
Das Gebäude ist ein kompletter Selbstbau ohne Nutzung handelsübliche Teile und damit mal wieder ein absolutes Unikat. Den Materialwert würde ich auf ca. 5,- € und den Zeitaufwand auf ca. 35 Arbeitsstunden schätzen.