Basteltipp: Gestaltung von Waldböden

Fast auf jeder Modelleisenbahnanlage sind Waldflächen in unterschiedlichen Größen zu finden, damit gehören diese zu einem der wichtigsten Gestaltungselemente und sollten auch dementsprechend angelegt werden. Je nach Dichte des Waldes, ist es natürlich nicht in jedem Fall erforderlich der Bodengestaltung die volle Aufmerksamkeit zu widmen. Sofern jedoch der Betrachter in den Wald hineinschauen kann, sollte der Boden schon eine ansprechende Optik aufweisen. Mittlerweile gibt es von den bekannten Großserienherstellern wie z.B. Busch fertige Wald-bodenmischungen. Diese Produkte zu verwenden ist die eine Möglichkeit, seine eigene, ganz individuelle Mischung selbst herzustellen jedoch ein ganz andere. Meine Beispiele sollen nur einen Anreiz zu eigenen Versuchen geben und stellen auf gar keinen Fall ein Patentrezept dar. An dieser Stelle möchte ich nur einmal wieder zeigen, dass trotz Verwendung einfachster Materialien eine wirklich überzeugende Optik erreicht werden kann.

 

 

Da die Optik der Böden von Laub- und Nadelwälder unterschiedlich ist, an dieser Stelle auch die Unterteilung in diese beiden Bereiche.

 

 

Laubwaldboden

 

Für den Grundaufbau habe ich eine Mischung aus Sägespänen, Wasser, Weißleim und einem Spritzer Spüli genutzt. Mit der daraus angerührten Spachtelmasse wurde die komplette Fläche überzogen, um erst einmal eine feste und etwas unebene Fläche anzulegen. Ein positiver Nebeneffekt: nach der Trocknung ist diese Schicht so fest, dass die Bäume wirklich gepflanzt werden können und dadurch auch auf einen Unterbau aus Pappmaché sicheren Halt haben. Bevor weitere Materialien aufgebracht wurden, bekam die Fläche erst einmal einen Grundanstrich mit Abtönfarbe (z.B. Umbra). Auf die grobe Struktur der getrockneten Fläche wurden anschließend mittels Pulverfarbe eingefärbte Sande, Streumaterialien (NOCH Flora und Riedwiese), zerkleinerte und gesiebte Birkenrinde sowie zerkleinerte und gesiebte Eichenblätter unregelmäßig aufgebracht. Die gesamte Fläche wurde dann mit einer dünnflüssigen Weißleim-Wasser-Spülimischung verklebt. Um ein bisschen Leben auf den Waldboden zu bringen, wurden anschließend vereinzelnd trockenes Gras elektrostatisch sowie eingefärbte Seeschaumstückchen in braun bzw. leicht grün gepflanzt. Je nachdem wie aufgeräumt der Wald aussehen soll, können nun weitere Details wie kleine Büsche und Äste platziert werden. Erst ganz zum Schluss wurden dann die Bäume eingesetzt.

 

 

Nadelwaldboden

 

Der Grundaufbau besteht wieder aus der Mischung Sägespäne, Wasser, Weißleim und einem Spritzer Spüli, die nach der Trocknung mittels Abtönfarbe eingefärbt wurde. Die grobe Struktur wurde dieses Mal mit fein gesiebten Sand in helleren Farbtönen, zerkleinerte und fein gesiebte Tannennadeln, fein gesiebte und mittels Pulverfarbe eingefärbte Sägespäne sowie fein gesiebte Flockage von NOCH in dunkel- , mittelgrün und beige ungleichmäßig überzogen. Verklebt wurde das Ganze mit einer dünnflüssigen Weißleim-Wasser-Spüli-Mischung, die tröpfchenweise aufgebracht wurde. Um die Saugkraft der Materialien zu erhöhen, kann es dabei hilfreich sein, die Fläche vorher mit einer Wasser-Spüli-Mischung leicht zu besprühen. Um etwas Leben in die Flächen zu bringen, wurden auch hier Grasfasern in etlichen Farbnuancen sowie gefärbte Seeschaumstückchen gepflanzt. Nach der Platzierung kleiner Details konnten dann die Bäume eigesetzt werden.