Projekt: Wohn- und Wirkungsstätte des Dachdeckers
Lange Zeit war der Bereich neben dem Künstlerdomizil "Alte Schmiede" ein großes Sorgenkind. In den Anfangstagen der Landschaftsgestaltung hatte ich die Fläche in zwei Ebenen unterbrochen und durch eine kleine Natursteinmauer geteilt. Durch die Nähe der Nebenbahn war eine glaubhafte Nutzung dieses Bereiches nur schwer möglich. Nachdem bei den Lanckenauer Behörden nun der Bauantrag eines Dachdeckers eingegangen ist, wurde die "störende" Mauer kurzerhand abgerissen und die Fläche eingeebnet, um Platz für ein Wohn- und Geschäftshaus sowie ein kleines Waldstück in Richtung Nebenbahn zu schaffen.
Grundgedanke des Gebäudes war die Erweiterung eines kleinen ehemaligen Bauerhofes. Das Wohnhaus hatte früher lediglich einen kleinen Anbau. Dieser wurde dann aufgestockt und vergrößert, so dass sich die Gebäude heutzutage ineinander verschachtelt darstellen und dadurch optisch sehr interessant wirken. Neben dem Hauptgebäude sollten noch zwei weitere kleine Nebengebäude, die als Lager und Stall dienen, entstehen.
Auch für dieses Gebäude entstand die Vorlage am Rechner ohne Einbeziehung eines "echten" Vorbildes. Der zur Verfügung stehende Raum bestimmte die Ausmaße und die Anordnung der Gebäude zueinander. Entstanden ist das Ganze in Mischbauweise. Der Grundkörper besteht dabei aus 1 mm Architekturkarton, der teilweise für mehr Stabilität zwei-schichtig verarbeitet wurde. Das Dach und diverse Anbauteile wie z.B. die Holzverkleidung im oberen Bereich sind entweder aus Forex oder Polystyrol in unterschiedlichen Stärken entstanden. Die Dacheindeckung des Wohngebäudes wurde nach der Fadenmethode erstellt, die Dachsteine bestehen dabei aus 80 g/m² Druckerpapier. Für den wirtschaftlich genutzten Teil wurde die Darstellung einer Eindeckung mit Dachpappe (Bahnenmethode) als optimal empfunden. Als Grundmaterial habe ich bei diesem Gebäude auf Zeitungspapier gesetzt. Dieses ist wesentlich faseriger und die letztendliche Optik ist dadurch meiner Meinung nach noch etwas authentischer als bei Nutzung von Druckerpapier. Für die weiteren Kleinteile wie z.B. Dachfenster und Fensterläden kam als Baumaterial fast ausschließlich Papier zum Einsatz.
Auch die Vorlage zu diesem Gebäude steht im Downloadbereich zur Verfügung und soll zum Nachbau anregen.
Nach unzähligen Stellproben und stundenlanger Betrachtung kam ich jetzt zu dem Schluss, dass der zur Verfügung stehende Raum einfach nicht ausreicht. Um die Nebenbahn optisch besser von der Hauptbahn trennen zu können, muss zusätzlich unbedingt noch ein kleines Wäldchen mit viel Buschwerk in diesem Bereich entstehen, und das wird mit den Ausmaßen des jetzigen Gebäudekomplexes zu eng.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, dem Dachdecker einen anderen Bauplatz in Lanckenau zuzuweisen und an dieser Stelle lediglich ein kleines Außenlager in Form einer Scheune entstehen zu lassen. Zu meinem Bedauern wird sich der neue Bauplatz nicht auf dem dargestellten Teil Lanckenaus befinden, so dass die Entwicklung auf diesen Seiten leider nicht mehr weiterverfolgt werden kann.